MICHAEL LÖSEL . Wort, Spiel und Musik
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Vita - Entwicklungssprünge

Erste Bühnenerfahrungen sammelte Michael Lösel (* 1957 in Weiden / Opf.) als Gitarrist in den 70er Jahren mit Werner Tharandt und Iris McLaughlin.

Während des Studiums der Literaturwissenschaft, Soziologie und Politologie, gründete er 1981 die Folk-Gruppe „Wunderhorn“, mit der er zunächst Texte deutscher Autoren aus der Zeit zwischen 1789 und 1848 vertonte. Anfang der 90er Jahre entstanden abendfüllende Programme zu Klabund und Heinrich Heine.

Nach seiner Magisterarbeit über Jean Paul gründete er 1986 den Literaturkreis, eine Diskussionsrunde, die sich mit Literatur jenseits des Mainstreams beschäftigt.

Einige Jahre arbeitete er am Aufbau des Museums Industriekultur mit, bevor er – nach Tätigkeiten als Nachrichtensprecher und Moderator beim Rundfunk – als freier Autor für Software-Beschreibungen seinen Brotberuf fand.

Die Gruppe „Wunderhorn“ löste sich auf, als er 1994 nach Berlin ging. In der seinerzeit blühenden Szene fand er schnell Anschluss an Literaten und Musiker und organisierte vom Prenzlauer Berg aus – wo er unter anderem (einziges Wessi-) Mitglied des Arbeiter- und Literatenrates war – seit Mitte der 90er Jahre Reisen mit Autoren und Begleit-Musikern in die fränkische Heimat, die über seinen Verein AgenTour e.V. unterstützt wurden.

Die Künstlerkollegen (Klaus Brandl, Harry Coltello, Horst Evers, Frank Möbus, Günter Ohnemus, Bert Papenfuß, Yogo Pausch, Marina Schütz ... und viele andere) machten ihn mit den unterschiedlichsten literarischen und musikalischen Genres bekannt.


Zum hundersten Treffen des Literaturkreises 1997 wurde das Buch Briefe & Taten herausgegeben, welches mit Lesung und Musik in Eschenbach bei Hersbruck vorgestellt wurde. Die Literaturfeier veranlasste die Pegnitz-Zeitung dazu, die Extra-Seite „Poesie an der Pegnitz“ einzuführen, die Michael Lösel seitdem redigiert.

Zahlreiche regionale und überregionale Autoren und Künstler haben seither Beiträge zu dieser Seite geliefert (darunter Norbert Authenried, Andreas Scheffler, Reinhard Knodt, Matthias Egersdörfer, Almuth Ertl, Otto Taufkirch, Dieter Diehnelt, Renate Scholz, Bernd Wagner ... und viele mehr).

Die kulturellen Aktivitäten Michael Lösels beschränkten sich in der Berliner Zeit fast ausschließlich auf die Organisation von Veranstaltungen und die Sammlung von Texten, die als Anthologien veröffentlicht wurden (Pegnitzrauschen) oder als Erstausgaben einzelner Autoren (unter anderem von den Berliner Autoren Horst Evers und Andreas Scheffler). Einzige Ausnahme ist das Projekt „Einbeinige Jungs mit Tretrollern“, bei dem Heinrich Filsner am Kontrabass und Michael Lösel an der akustischen Gitarre den Comedian Horst Evers begleiten.

Erst kurz nach der Jahrtausendwende wendet sich der Autor wieder eigenen Text-Vorhaben zu. Es entsteht das Bändchen mit Träumen und phantastischen Geschichten „Aquarien im Keller“, eine Reihe von Kolumnentexten für die Nürnberger Zeitung und moderne Balladen im klassischen Stil, die unter anderem bei den musikalischen Lesungen „Herbstwein“ und „Dunkel war's“ vorgetragen werden. Dabei begleitet er sich gleichzeitig auf der Gitarre.

Der Autor, Sprechchansonnier, Herausgeber und Komponist lebt und arbeitet nach seinem mehrjährigen Ausflug nach Berlin wieder in Nürnberg, wo er die „Textarena“ moderiert und an diversen anderen Literaturaktionen mitarbeitet.

Seit Herbst 2010 veranstaltet er in Zusammenarbeit mit den städtischen museen nürnberg das erfolgreiche Projekt „Mus[e]en-Lesungen“ mit verschiedenen Autoren. Zu den szenischen Geschichten der literarischen Museums-Rundgänge und dem „Poetischen Theater“ liegen mittlerweile mehrere Taschenbücher vor, die beim Tümmels-Verlag Nürnberg und beim Fahner-Verlag Lauf erschienen.